Das Programm

Sexuelle Treue wird in vielen Beziehungen als ein zentrales und unverzichtbares Element angesehen. Für zahlreiche Menschen ist sie sogar das wichtigste Kriterium bei der Wahl einer Partnerin oder eines Partners. Dennoch zeigen Studien, dass über die Lebensspanne hinweg etwa 50% der Menschen – je nach Kulturkreis und Land auch mehr oder weniger – mindestens einmal sexuell untreu sind. Dieser scheinbare Widerspruch wirft viele Fragen auf: Wie passt die Idealisierung der Treue mit der Realität der Untreue zusammen? Welche psychologischen, biologischen und kulturellen Faktoren tragen dazu bei?

In diesem Workshop nähern wir uns diesen komplexen Fragen aus einer wissenschaftlichen und zugleich persönlichen Perspektive an. Durch die Betrachtung aktueller psychologischer Theorien und Forschungsergebnisse gewinnen wir ein tieferes Verständnis für die vielfältigen Ursachen sexueller Untreue.

Neben der theoretischen Auseinandersetzung bietet der Workshop Raum für Reflexion und Austausch. Die Teilnehmer·innen sind eingeladen, sich mit ihrer eigenen Biographie und ihren Erfahrungen in romantischen und sexuellen Beziehungen auseinanderzusetzen. In einem sicheren und respektvollen Umfeld können persönliche Erlebnisse und Gedanken geteilt werden, um gemeinsam neue Einsichten zu gewinnen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops liegt auf der Erkundung alternativer Partnerschaftsmodelle, die möglicherweise Wege aus dem beschriebenen Dilemma bieten. Wie können offene Beziehungen, polyamore Lebensformen oder andere nicht-monogame Arrangements zu einer erfüllenderen und authentischeren Gestaltung von Liebesbeziehungen beitragen? Was können wir aus diesen Modellen lernen, unabhängig davon, ob wir sie selbst leben möchten oder nicht?

Dieser Workshop richtet sich an alle, die sich intensiv mit den Herausforderungen und Möglichkeiten moderner Liebesbeziehungen auseinandersetzen möchten. Er bietet sowohl fundiertes Wissen als auch die Möglichkeit, eigene Perspektiven und Erfahrungen einzubringen und zu reflektieren.