Trauma ist mittlerweile den meisten Menschen ein Begriff. Allerdings wird es vor allem in der Mainstream Psychologie als rein kognitive Veränderung begriffen. Doch zeigen Studien, was traditionelle Heilpraktiken schon lange wissen: Traumata lagern sich physisch im Körper ab und wirken von dort. Seien es Verwebungen aus dem aktuellen Leben oder vererbte, die von Erziehungsberechtigten weitergegeben wurden. Der Körper erinnert sich an frühere Leben. Doch nicht nur die Erlebnisse der direkten Vorfahren prägen unseren Körper, sondern auch das Verwoben sein in eine Gesellschaft, in kulturelle Normen, soziale Regeln sowie deren Ein- und Ausschließungen.
Dieses Netz, in das wir hineingeboren werden, ist an sich bereits zutiefst gewaltvoll. Es verstetigt die Macht einiger Weniger, indem es Menschen als Anders markiert. Sei es durch race, class oder gender Zuschreibungen.
Dieses alltägliche, gewaltvolle Handeln strukturiert unsere Körper und Verhalten uns selbst sowie unserem Umfeld gegenüber. Neosoziale und individualisierende Praktiken verschärfen diese Vereinzelung noch zusätzlich und verstärken die traumatischen Praktiken. Der Mensch ist ein zutiefst soziales Wesen und benötigt, vor allem um traumatische Verstrickungen zu lösen, das Gefühl der Zugehörigkeit.
Wie können wir uns in einer Welt, die uns so macht- und gewaltvoll strukturiert tatsächlich verbinden? Wir brauchen sichere Räume, wo wir gesehen und gehalten werden, um die Türen zu öffnen, die unser Körper als Überlebensmechanismus um die traumatischen Knoten herum verschlossen hat.
Ziel:
In diesem Workshop werden wir uns anhand somatischer Übungen mit dem traumatischen Geflecht in uns befassen. Wo spüren wir körperliche Verfestigungen, Verspannungen, Druck, Schmerz? Wo reagieren wir immer wieder auf die gleiche Art, wo das Trauma sitzt und uns angepasst agieren lässt? Wie können wir einen Zugang zu unseren Emotionen erhalten, wenn wir sie vielleicht in unserem Umfeld nicht ausagieren dürfen?
Zielgruppe:
Der Workshop ist vordergründig für tin*Personen gedacht. Doch im Grunde ist er für alle Menschen geeignet, die sich mit Hilfe ihres Körpers ihren Verhaltensweisen und Denkmustern zuwenden wollen. Vielleicht, weil sie immer wieder gleich agieren und dadurch Konflikte entstehen. Weil sie zu gewissen Emotionen keinen Zugang haben, sie z.B. keine Traurigkeit, Wut oder Freude empfinden können. Vielleicht haben sie eine klinische Diagnose erhalten und möchten sich aus einer anderen Perspektive mit ihren sog. Symptomen auseinandersetzen. Oder sie sind einfach neugierig, mehr über sich selbst und ihren Körper zu erfahren.
Kontakt:
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Kevin Rosenberger, kevin.rosenberger@waldschloesschen.org, Telefon: 05592 9277 26
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