Das Programm

Queere Befreiung und Klassenkampf

“The revolutionary proletariat and the movement of revolutionary women are the two faces of the communist/human-community party, and the movement of revolutionary homosexuals is its ass. Like transsexuality itself, the revolutionary movement is one and multiple.”

(Mario Mieli: Towards a Gay Communism. Elements of a Homosexual Critique. Pluto Press, 2018, S. 255.)

 

LGBTQIA+ Bewegungen und queere, feministische Theorie und linke, sozialistische Ansätze haben eine gemeinsame Geschichte, die sich am Besten als wechselhaft beschreiben lässt. Die letzten Jahre sind geprägt von prominenten Debatten, die einerseits einen angeblichen Widerspruch zwischen materialistischen und queeren Politiken thematisieren, andererseits gibt es immer mehr Annäherungsbewegungen, in denen materialistische Queerfeminismen formuliert, revolutionäre trans Politik umrissen und LGBTQIA+ als Klassenkämpfer*innen adressiert werden. Im globalen Rechtsruck und angesichts einer zunehmend reaktionären Politik, die sich in schlechten Selbstbestimmungsgesetzen, Asyl- und Sozialabbau und angegriffenen CSDs niederschlägt sind linke Standpunkte in queerer Bewegungsbildung der Gegenwart so prominent wie nie. Wenn 2021 die Herausgeberinnen des Sammelbands “Transgender Marxism” noch fragten, “why are so many transgender people apparently drawn to Marxism, and to revolutionary theory more generally?”, ist heute die Frage schon lange nicht nach dem Warum, sondern nach dem konkreten Wie in Bezug auf queere Klassenkämpfe.

 

Das Seminar soll verschiedene linke Ansätze zugänglich machen und grundlegende Konzepte verschiedener Strömungen vermitteln. Wie können Historischer Materialismus und queere Analyse zusammengedacht werden? Was können LGBTQIA+ aus sozialistischen Kämpfen der Vergangenheit und Gegenwart lernen? Wie kann ein trans Streik aussehen? Und was können unsere straighten GenossInnen von uns noch lernen auf dem Weg zur befreiten Gesellschaft, in der Klassen- und Geschlechtergrenzen überwunden werden? Kern des Seminars ist neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen das praktische Zusammendenken von Klassenkampf und queerer Emanzipation und der Austausch der Teilnehmenden über die eigenen Praxisfelder.


Lernziel:

Welche Potentiale haben linke, materialistische Theorie- und Praxisansätze für queere Diskurse, politische Organisierung, Selbstorganisation und Empowerment? Welche Lücken schließen queer-theoretische Ansätze im Kanon linker Klassenanalysen? Das Seminar soll Ansätze politischer Theorie und Philosophie zugänglich vermitteln und Teilnehmende über ihre aktuellen Praxisfelder der Bildungsarbeit, Selbstorganisation, Gewerkschafts- und/oder Community-Arbeit und politischen Aktivismus in den Austausch bringen.


Zielgruppe:

Multiplikator*innen, Gewerkschafter*innen, Personen mit Vorerfahrung in der queeren/feministischen politischen Organisierung

 

 

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