Das Programm

Ältere Schwule: „Wie geht's uns heute?“ – Ein Rückblick auf die Aids-Krise

Seminar der Akademie Waldschlösschen in Kooperation mit der Bundesinteressenvertretung Schwuler Senioren (BISS)

„Für mindestens eine Generation von schwulen Männern (…) wurde AIDS zu einem Teil ihrer Geschichte, ist wie der Paragraf 175 gleichsam eingeschrieben in ihre DNA. Die Beschädigungen, die Ängste und Verluste, der Schmerz und die Trauer, die diese Männer erleben mussten, all das verdient Respekt. Einige waren gezwungen, über sich hinauszuwachsen. Andere haben sich zurückgezogen.“ So skizziert der im vergangenen Jahr verstorbene Journalist und Autor, Martin Reichert im Vorwort zu seinem Buch „Die Kapsel – Aids in der Bundesrepublik“ (2018) das Erleben und den Umgang mit Aids vor dem Hintergrund von Interviews mit Zeitzeugen, Betroffenen und Aktivisten. 

Viele von uns älteren Schwulen haben die Aidskrise von Beginn an miterlebt. Wir verloren Freunde, haben im Falle einer eigenen Infektion schwere Erkrankungen durchgemacht und sind noch in jungen Jahren mit Sterben und Tod konfrontiert worden. Unsere sexuellen Lebensweisen, z.T. geprägt von Promiskuität, veränderten sich, waren plötzlich mit dem Makel von Krankheit und Tod besetzt und wurde von Teilen der Gesellschaft aber auch innerhalb der schwulen Community moralisch bewertet und verurteilt. Auch aus der damaligen Schwulenbewegung heraus gründete sich eine Aids- und Selbsthilfebewegung. Die gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung mit dem Thema war von großen Kontroversen bis hin zur Androhung von Repressionen geprägt.

Mehr als 40 Jahre sind nun seit dem Auftreten der ersten Fälle jener Immunschwächekrankheit Aids in Deutschland vergangen und die Frage an uns ältere schwule Männer lautet zurecht: „Wie geht's uns heute?“

Mit Vorträgen, Inputs, in Gruppenarbeit und persönlichem Austausch wollen wir uns mit unserer heutigen Perspektive auf das Erlebte auseinandersetzen und u.a. auch der Frage nachgehen, ob und wie dieses Thema heute noch in Gruppen und Initiativen älterer schwuler Männer zur Sprache gebracht wird.

Dazu laden wir herzlich ein und freuen uns auf einen regen Austausch.

Zielgruppen: Das Seminar wendet sich sowohl an Multiplikator*innen aus Aidshilfen, Gruppen und Beratungseinrichtungen, die mit älteren schwulen Männern arbeiten, als auch an schwule Männer, die in Selbsthilfeprojekten älterer Schwuler vor Ort engagiert sind oder/und ein persönliches Interesse an der Thematik haben.

Wir danken für die Unterstützung bei der Finanzierung der Veranstaltung durch

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